Marktplatz

Hier tauchen in wahlloser Reihenfolge Blitzlichtthemen auf, die mir so unterwegs auftauchen, auffallen und dies und das und jenes der Mongolischen Art und Weise der Lebensgestaltung andeuten.

Als Langnase sehe ich natuerlich alles aus meiner eigenen Weltsicht aber genau da stoesst man sie ja an, die lange Nase.

Den Anfang machen selbstverstaendlich die Oberflaechlichen Alltagsbeobachtungen: Wege, Bauwerke, Verkehr, Essen, Klima, Menschen und Aktivitaeten. Was ist gleich, was ist anders. wie ist es denn eigentlich. 

Also ein Potpourri an Eindruecken hier, das (m)einen ersten Einstieg in die hiesige Welt zeigt und  Sonnenseiten und  Stolpersteine markiert.  Ein Wegweiser vielleicht. 

Interessant, dass ich in der zweiten Woche meines Hierseins beim mittaeglichen Lunsch (nach einer kleinen Kantinenueberdrussigkeit selbst mitgebracht (die deutsche Stulle mit Apfel und Moehre...) auf einem Kindergartengelaende im staubigen Industriegebiet in der einzigartigen Mongolischen Sonne auf einem Stein im Staub sitzend  die Ameise und die Stubenfliege (drei davon) beobachte. Ja. Da reist man 1000e von kilometern um das wurstbrot wie in Deutschland mit drei Fliegen zu teilen. Schwarz, keck, frisch und glaenzennd und ueberhaupt nicht eklig uebrigens.

Die Ameisen sind genauso kraeftig und fleissig wie die Deutschen und nur eine BiologIn koennte hier Hintergrundinfos geben, ob sich vielleicht doch was unterscheidet. 

Ueberhaupt werden KennerInnen der hier folgenden Themen sicher hier und da fundierten Senf dazugeben koennen oder wollen. Vertiefendes, vielleicht sogar wissenschaftlich Abgesichertes. Meinetwegen gerne - duerfen sie, duerfen sie. Schreiben bitte ins ganz unten auf der Seite eingefuegte Kontaktfeld. Das lese garantiert (erstmal) nur ich. Wurde schon ausprobiert. Also wie ist es nun mit den Ameisen und den Fliegen???


Was man so kennt und weiß:

 

Dschinghis Khan * Jurten * Nomaden * Milchtee * Fleischesser * Deel * Mongolische Schriftzeichen * Ringkämpfe * Kyrillisches Alphabet * Pferde * Kamele * Ziegen * Schafe * Yaks * Hunde * Stutenmilch, gegoren *...

...da kommt noch was *             auf dem Logo fehlt übrigens was *

Daunenjacke


die Daunenjacke wird gemeinhin hoch, ggf. auch überbewertet. Kenner preisen die Daunenjacke eher beiläufig an und zeigen damit ihre Mongoleiexpertise. Je beiläufiger die Daunenjacke angemahnt wird, desto kompetenter scheinen sie in Sachen Mongolische Minusgrade. Der Kältegipfel liegt tatsächlich bei minus 40 Grad oder auch noch weniger. Trocken allerdings, trocken, das merkt man nicht so.  Jeder deutsche Tourist ist gehalten, sich schon im Heimatland mit der Daunenjacke einzudecken.  Tatsächlich aber kann man Daunenjacken auch vor Ort kaufen. Und es gibt auch Daunenwesten. Selbst Socken.

Und sicher gibts auch anderes Material, nur kennt man das im kleinen Heimatland nicht so. Zum Beispiel Fell und Filz. Joseph Beuys war ja auch mal in sowas eingewickelt und hat damals überlebt.

Heute fliesst der Fluss

 

Hinterm Fluss ist meine Arbeit. Hintern Fluss ist meine Wohnung.

2x taeglich gehe ich darueber. Hin und her. Autos. Stau. Staub. 

Habe auch schon drangesessen, am Fluss. Als Sonnenpause bei der Wohnungssuche. Seitlich sind Betonplatten und Holzpavillions.  Jurtenaehnlich. Idyllisch. Eigentlich. Hingesetzt, draufgeguckt. Aber da floss nichts. Es lagerte Muell dort. Aufraeumen koennte man hier. Beobachtet aus den Hochhaeusern rundherum. Eine kleine Aktion. 100 m2 Ordnung oder so. Waer ein Anwohnerprojekt. Nur so eine Idee.


Am naechsten Tag schaue ich nochmal runter von der Bruecke.

Um Luft zu kriegen, Nase weg vom Stau und Staub.

Sehe die Anwohner: Hunde. DIE wohnen dort. Ein ganzes Rudel. Alle Stehen, ein Hund liegt. Alle anderen um ihn herum. Fressen gemeinsam?  Irgendeine Beute. Und an dem Tag fliesst es, das Fluesschen.

 

Tag drauf, Flußquerung weiter suedlich. Da fließts noch mehr. Zaisan Areal. Kein Wunder. Da fließt auch Geld. Wohnungen locker 2000000MNT. Das ist doch wohl ein Preis.


An diesen Fluss kann man uebrigens hervorragend europaeisch liegen. Es gibt Wasserplaetschern, Gras, das aus Sand waechst, Baume und lauschige Plaetze. Und ein paar Blumen wachsen auch. Der Mongole hat dies noch nicht entdeckt, nur vereinzelt lagern Jugendliche oder Familien mit ihrer Tagesausstattung am Ufer. Und Angelkurse werden abgehalten. Die Leinen wie Lassos zu werfen ist vielleicht die Kunst. Feuer hingegen wurden dort schon viele gemacht, kreisrunde Aschestellen, schoen mit Steinen umlegt. Das Gebiet wartet auf Freizeitliche Erschliessung kann aber auch gerne so bleiben. Wenig Muell und schoene Buchten. Naherholung ohne Autofahrtstress, geht alles zu Fuss.


Vielleicht sind all die Flusslagerer auch weiter ausserhalb, wo man bequemer per Auto ranfahren kann. Dann muss man das Picknick nicht schleppen und kann ggf. auch im Auto sitzen bleiben und dort genauso gut schauen und essen. Wie in England: Autokinoausflug ans Wasser. Da ist es allerdings meist erheblich ungemuetlicher, wegen Regen und Wind und Moewen. Und drinnen im gemuetlichen Auto werden die Fish and Chips nicht so schnell kalt, das ist der Unterschied.


 

Hunde

 

Sehen aus wie der Untergrund, der Hintergrund, der Boden auf dem sie sich bewegen. Schlafen hier, da, dort. 2x bin ich schon fast draufgetreten. Huch. Gehen ihrer Wege. Wie alle.

Uebrigens sollte man gegen Tollwut geimpft sein, bevor man die Mongolische welt erkundet. Nicht, weil die Hunde aggressiv sind und beissen sondern weil es hier keinen Impfstoff gegen Tollwut gibt, Tollwut hingegen sehr wohl.  Angeblich aus einer Zeit, als man auf dem Land die Woelfe mit irgendeinem chemischen Mittel vergiften wollte, was ausser Kontrolle geriet und eine gigantische  Tollwutepedemie ausloeste. Seitdem gibt es das hier. So sagt man.

Privat-Hund (Bruno) in Handtasche (Pappkarton). k.o. nach Hike.

Um das suesse Denken auch unterwegs nicht zu bremsen tritt man in diesem Land sogar nicht in Hundescheisse sondern in Bonbons. Ebendiese zaehfluessig geschmolzenen Fruchtbonbons zum Beispiel graben sich hervorragend ins deutsche Turnschuhprofil.

Die streunenden Hunde haben ihre Toiletten abseits der Wege, allerdings ist der Trend zum Privathund gross (die einen kaufen das Fahrrad, die anderen den Hund), diese Schoßhuendchen machen das, was alle Berliner Hunde auch am liebsten tun ausser fressen: sie kacken auf dem Gehweg.

Tja. Grosse Stadt, grosses Vorbild ebent.

Grossstadtsteppe


Der Mongole nutzt die regionalen Gegebenheiten und laesst sich auch in der Grossen Stadt nicht von seinem nomadisch-naturverbundenen Ursprung abbringen, noch sich von unwirtlichen Zustaenden beeindrucken oder gar niederdruecken. Es ist wie es ist so ist es.

Die Jurten stehen in der Stadt, in Ecken und Winkeln, auf kleinen Flecken, im Schutt, im Schrott, auf  Huegeln und Auslauefern der Berge rundherum. Es ist egal, der Platz, diese Wahl definiert das Dasein, nicht die Umgebung.  Aller  Kontext ist sekundaer, so sieht es auch aus.

Des Samstags nachts, drei Jungs in Leder-Jeanskluft, neben einer ansteigenden Hochbruecke. Ein Stueck plattes Brachland mit 5 spillerigen Tannensproesslingen. Pflanzzeit ist gerade, sie koennten angehen - fuer diese Saison. Ueber den braungelben Sandgrasteppisch schreiten die drei dahin, rundherum Vielgeschosser aus Beton, Ruinen und Wochend-Rushhour, Lichter und Laerm. Die drei sind geerdet, eine stille Collage, das Bild aus, Mensch, Nacht und Natur.

                                 da war´s gewesen mit den Cowboys, nur nachts.

Basketball


Der junge Mongole spielt gerne mal Basketball. Sobald die Temperatur es zuläßt, ist an jedem Tag zu jeder Zeit am Tag bis in die Abendstunden gerne mal der vor jedem Wohnblock gelegene Spielplatz mit basketballspielenden und korbwerfenden Jugendlichen gefüllt. Dungdungdungdongg. Korb!

Da steht´s auch. Trendsport nämlich:


Hoopla: Basketball is catching on


Sports in Mongolia have long been dominated by three activities closely related to the country’s traditions: wrestling, archery and horse racing. However, as the country began to develop economically, there was an influx of Western culture, including sports. Today, a number of sports are becoming more popular among Mongolians, especially in urban areas. One that is especially catching on is basketball.

Popularity

This new popularity can be explained by three factors. The first is that, as an indoor sport, it can be played throughout the year, including during the winter. Second, there are a good number of Mongolians living in the US; consequently, the influence of American culture in Mongolia has been notable in the last decade, including in basketball. Third, the participation of the “Dream Team” in the 1992 Olympic Games in Barcelona – today considered the best team ever assembled – coincided with Mongolia’s transition to a free market economy. This opened the door for a greater influx of basketball devotees. “The uphill battle of selling the sport to Mongolians has already been overcome,” Alan Walls, the American head coach of the Mongolian national basketball team, told OBG.

Structure

There are two basketball associations in Mongolia. The Mongolian Basketball Association (MBA), established more than half a century ago, is the only official association in the country recognised by both the government and FIBA, the international basketball federation. The association is charged with developing and promoting Mongolian basketball over the long term.

It also has a clear short-term objective: to qualify both the men’s and women’s teams for the first time for the 2015 FIBA Asia Championships. To help develop Mongolian basketball on the road to achieving this, the association hired Walls in October 2013 as head coach of the national teams. Walls is a longtime college coach from Hawaii with experience coaching on the college and professional levels throughout the US and internationally. “Mongolian basketball has great potential, especially given the physical strength of the players and their increasing ability and skills,” he told OBG.

Although Mongolia has never qualified for the FIBA Asia Championships, there is a great opportunity to do so this time round. Aside from the physical prowess and talent that Mongolian basketball players currently have, there is now proper coaching, planning, organisation and structure, all of which have been put in place in order to achieve this goal.

The other association, the Mongolian National Basketball Association, is currently organising the Sprite Super League, the country’s only professional basketball league, running for the last two years. Prior to that, the league was organised and managed by the MBA, but due to several challenges related to administration, it became a separate entity in 2012. Thus far, the championship is not recognised by either the MBA or FIBA. The second Sprite Super League season ended in Mongolia in March 2014, with the finalists being SBL XacBank and the Hawks. In a seven-game playoff final, SBL XacBank won the championship 4-0.

International Participations

Foreign players have been taking part in the Mongolian basketball scene since 1992, when the country first started receiving Russian players. Today, there are players from Nigeria, Puerto Rico, the continental US and other countries. The purpose of foreign participation has always been to increase the level of play and the level of entertainment for fans. Mongolia allows three foreigners on each team, with the stipulation that only two of them play at any given time.

Impact On Business

The growth of sports has had an effect not only on the general public but also on business. A number of companies have become sponsors of teams playing in the Sprite Super League, seeing an opportunity to support new cultural trends as well as to promote their business among fans.

 

This information was originally published by Oxford Business Group (OBG), the global publishing, research and consultancy firm, appearing in the publication The Report: Mongolia 2014.  For economic news about Mongolia and other countries covered by OBG, please visit http://www.oxfordbusinessgroup.com/economic-news-updates

http://www.oxfordbusinessgroup.com/overview/hoopla-basketball-catching-0

Vor dem Spiel ist nach dem Spiel...

Gibts doch nicht: Sonst sind die Plätze immer belegt. Ehrlich!

Reiten


Die Mongolei, ein Mädchentraum.

Pferde in Huelle und Fuelle.

Sehen allerdings ganz anders aus. Von der Statur.


                                                                  aus: http://www.eu-asien.de


Reiten koennen sie alle, ab 2, noch vor dem Laufen lernen, sagt man. Ob das in der Stadt so ist - man weiß es nicht, man denkt: eher nicht.


Ersatzweise hat die Modeszene das Reittier - Pferd wie Kamel als Kulisse entdeckt. Und sogar nicht nur als Kulisse.


                                                                                               aus: Calendar 2015


Denn: Reiten koennen sie alle.

Reitersatz


Auto


Faehrt, denkt aber nicht mit. Bremst also nicht von selbst bei Hindernissen. Kurz vor knapp bremst dann der Fahrer. Meistens.

Eine Polizeistreife ueberfuhr im Einsatz ein 12jaehriges Maedchen. Der Fall kam vor Gericht. Der Fahrer wurde nicht angeklagt wegen fahrlaessiger Toetung. Auch nicht in irgendeiner Form angemahnt. Sowas passiert. Wohl oder uebel. Die Eltern waren damit nicht einverstanden. Verstaendlich. Und tragisch.

                                                                                    aus: UB Post, 08.05.2015

Das Auto hat das Pferd verdraengt, in der Stadt U.B. ersetzt. Erst ein einziges Pferd mit Reiter sah ich, das war aber an einem Feiertag. (Und beide ritten eine Hauptstrasse gegen die Fahrtrichtung, wie nicht anders zu erwarten.) Trotzdem ist das Pferd ueberall praesent, denn alle Autos haben eine Art Pferdefarbe. Die meisten sind ja gebraucht und kommen aus Japan oder wo das Steuer rechts ist (sollten die Japaner auch heimliche Pferdenarren sein?), sie werden super gepflegt und es gibt tatsaechlich keine Autolackierungen in rot blau gelb gruen und all diesen anderen bonbongrellen Farben wie in Europa.

Das Auge kann sich daher unbedingt erholen (ueberhaupt hat die Mongolei die augenfreundlichste Natur und Kultur, es ist so angenehm, nichts brennt beisst oder schreit in den Augen, zudem haben die Mongolen einen ueberaus guten Geschmack was Design, Kombination und Praesentation betrifft) und mit dieser erklaerung werden sie mir optisch noch sympatischer. Es ist leichter und schoener sich eine Herde Pferde vorzustellen als sich ueber Autos zu aergern. Fahrende Autos sind ein anderes Kapitel. Die These vom Pferd wird gestuetzt duch die bevorzugte Innenausstattung mit Leder. Dann riechts auch echt nach Tier. So kann man es erklaeren.



Nun verhält es sich mit der Wartung der Autos wie mit der Plefge der Pferde: Beides passiert nicht, bzw. erst dann, wenn das jeweilige Ding nicht mehr tut. Transfer:

Generell ist Prävention schwach ausgeprägt. Zeit spielt eine andere Rolle. Vorher kommen das heute jetzt hier und die Vorstellung dieses Aktuelle so gut/grandios wie möglich zu leben, auszuleben.

So ist die Zeremonie des Pferdebrandzeichensetzens eine Wichtige und Gefeierte. Doch wegen der Feierlichkeiten sind diejenigen, die die Pferde markieren, oft schon zu betrunken (faul?) um das Eisen richtig zu setzen bzw. es für jede (schmerzhafte) Prozedur richtig aufzuheizen. Pferde werden so oft mehrmals mit dem "lauwarmen" (immer noch heissen) Eisen gestempelt, bevor dann das total ausgefranste Zeichen endlich sitzt. Erkennen kann man es allerdings auf diese Weise nicht. Weitere Ausführungen unnötig. Zur Prävention von Zahngesundheit mehr woanders. Vermutlich bei den Bonbons.  

Fahrrad


Das Bike koennte eins werden. Große Jugend-Kampagne. Sogar was Olympisches soll es sein oder werden. Kids on Bikes.

Trails gibt es im Zaisan Areal.


Kleine Tretautos


Gibt es zum Ausleihen. Beliebt auf den beliebten Plaetzen. Plastik in allen Farben.


Elektrische Skateboards

 

Steuerung per Kabel vom Fahrer beim Fahren, semiferngesteuert also. SSSSuuumm. Vorbei, den Bordstein hochgeruckelt, weiter um die Kurve. Leider nicht fotografiert. Es knallt. SSSuuuuummmm. Das E-Board war es nicht.

Gullideckel


Da sollen regelmäßig Touristen und andere Menschen hineinfallen, in die Loecher, denen die Deckel fehlen. Wie es so passiert, wenn man in die Luft kuckt. Da unten oft welche wohnen, ist es besonders unhoeflich einfach runterzuplumpsen. Tatsaechlich kann es vorkommen, dass man in gewissen Überforderungssituationen zum Beispiel die Augen nicht überall haben kann: oben (was faellt - faellt was) unten (wo ist ein Loch, eine Kante) rechts und links (wo ist ein Auto bzw. eine Autoluecke),  vorne und  hinten (wo ist jemand, der vielleicht doch meine Geldboerse haben moechte. Im  Allgemeinen kann das ja überall auf der Welt so geschrieben werden, warum es in Ulanbator besonders erwaehnt werden muß, ist schwer nachzuvollziehen, vielleicht weil man davon erstmal nicht ausgeht.) Aber beim Gullideckel waren wir: Augen auf im Straßenverkehr lieber Passant! Dann wirds schon gehen mit dem Gehen.

 

Als ich zum Appartement gebracht werde und der Fahrer weiterfaehrt, kracht ein Schuss. Nein kein Schuss. Der Jeep hat einen dicken Stein, der einen lockeren Gullideckel beschwert, umgefahren. Alles andersrum in diesem Fall. Und alles grad noch heile. Gemeinsam rücken wir den Gullideckel wieder auf das Loch und wuchten den Stein obendrauf. Alles hat seine Ordnung.

 

Ich koennte jetzt runtergehen und die Stelle fotografieren. Aber ich bin zu faul. Es waere auch kein relevantes Foto.

Straßen

die sollen so furchtbar schlecht sein. Im Saarland und in gewissen Gegenden sind sie nach einem gewissen Winter und seitdem kontinuierlich oft viel schlechter.

 

Allerdings U.B.: wenn schon denn schon: Gross und tief.

Immer mal nach unten schauen beugt Unfaellen vor. 

Zu Fuß: vorausschauend gehen.

Per Auto: vorausschauend fahren. Umsichtig lenken. Funktioniert.

Zu Fuß lockert der Bodenbelag mit seinen Unebenheiten den Gang schoen nach Seemanns-, Alkoholiker- oder Kleinkind-beim Laufenlernen-Art auf. Wer Glueck hat, schwankt und sackt nur unverhofft, hier ist spontaner Gleichgewichtssinn gefordert -  wer Pech hat, renkt sich den Rueckenwirbel oder zwei gleich mal mit aus. 

Einmal satt Fresse poliert: hängengeblieben in einem eisernen Enterhaken, der bei jeden Arbeitsweg am gleichen Ort aus der Betonplatte rakt. Abends, dunkel, Rückweg, in Gedanken: zack, Fuss gefangen und der Bauchklatscher in Staub und Asche. Dong-dong- dong. Na ja. Shit happens und lag zum Glück nicht rum. Trotzdem nicht so doll.

Skizze Fuß-OP Korean Mogolian Hospital UB. Gemalt: Korean Doc.  

Gemailt/Copyright A.M.  Nachoperiert in Berlin. Toi toi toi!!!

Lieblingsessen


Dem Schweizer seine Servelat. Dem Deutschen seine Fleischwurst. Dem Mongolen - dasgleiche natuerlich. Der Name ist noch nicht aufgetaucht.  Aber die hiesige Variante schmeckt  uebrigens am Besten.


Das Rezept:

Eine Grosse Tasse

Mongolischer salziger Tee mit Milch

Stuecke von selbstgebackenem Fladenbrot und 

Scheiben dieser Wurst. Fertig ist die Suppe.

Kolleginnenrezept gegen akuten Hunger. Ein warmes Wurtsbrot sozusagen, mit der Extraportion Milch. Was ist dagegen dieses suesse Waffelteil mit K. was man in D um halb zehn so isst.


Humor


der Mongole hat Humor, grundsaetzlich traegt der durch alles. Dieser Grundhumor läßt ihn gerne kichern. Sehr ansteckend, auch wenn es keinen Anlass gibt oder man ihn nicht genau kennt. Nicht raetseln und rumdrucksen, Mitgekicher befreit. Das ist doch lustig. Im übrigen scheut der Mongole sich nicht, über sich selbst und seine Situation selber zu lachen, zu kichern. Ein Grund mehr, das mal einzuüben. Kicherkompetenz wird lebens- und karrieretechnisch schon noch in Mode kommen.

Bauruinen


ja davon gibts viele. Schnell hoch gebaut. Ziemlich hoch. Ziemlich roh. Viel zum Ausbauen. Viel zum Rueckbaun. Immer mal nach oben schauen. Aber fuer Sicherheit ist eigentlich gesorgt. hier ein gutes Beispiel. Interessantere sammelt meine Kollegin. (Kontakt anfragen.)

Allerdings ist jetzt Hochsaison aller Freilandarbeiten - insofern korrigiere ich mich gern, wenn es nicht um Baurunen sondern Bauprozesse sind, die ueberall stattfinden. kann der Laie ja nicht so einschaetzen, ob und was dran gewerkelt wird oder nicht. Rohbau, um es mal abzukuerzen, steht jedenfalls in Huelle und Fuelle rum.


 

Fegen


Fegen ist ein beliebter städtischer Staubvertreib.

Nach einigen Wochen der Beobachtung: sollte man vielleicht mal wieder stärker gesellschaftlich einführen, den Beruf des Strassenfegers. Es gibt vielfältige Gründe und die Feger, die ich sah, nahmen ihre Sache ernst und ehrenvoll. Aus meiner Beobachterposition zumindest. Ausdauernd und konzentriert waren diejenigen, welchen das Fegen als Beruf aufgegeben ist. Meditation und Müllbeseitigung mit Muße und Motivation. Die Flächen zwischen den Häusern sind geleckt sauber. Büsche werden gegossen. Sachen ersetzt, ergänzt, repariert. Im kleinen zumindest.  Alles in Ordnung. Und bleibt es auch. Jeden Tag erneut. Da verschwindet nichts unbemerkt. Verschüttete Milch bleibt länger rumliegen. Die gehört auch zu einem Ritual. Wie überaus uncool, sowas mit Reinigunsfahrzeugen zu erledigen.  

Profi-Feger mit Tonne (links) und Sicherheitskleidung/Warnwesten (rechts). Jemand mit Besen (bekannt) und in Aktion (...) war noch nicht dabei.  Die fangen gegen 6 Uhr an. Da kann bzw. will ich noch nicht scharf gucken.

Im Haus/öffentlichen Gebaeude selbst wird uebrigens zudem pausenlos feucht gewischt.

Jurte

 

Mongolisch: Ger. Nicht schwer. Rundes Hauszelt für alle. In Hamburg verfaulen die Dinger. Zu feucht. Da hilft auch Plastikfolie nicht. Filz saugt Wasser aus der Luft. Ansonsten machen sie hier aus Filz die unglaublichsten Sachen. Mode made Mongolia! Fuer die deutsche/amerikanische und sonstwie ueberfettete und unterbewegte Wohlstandsgesellschaft (ausgenommen Stoffwechselkranke) koennte man sicher dIe Marktnische mit dem Modell "Hauszelt" anbahnen. Vorausgesetzt, man moechte dies.

 

links: romantisch, verklaert/verwackelt, rechts: U.B. original scharf.

Radfahren


Koennten alle machen im Sommer. Ideale Stadt zum Radfahren. Machen einige im Sommer.

Mit Mountainbike, Rennrad, Trekkingrad, Kinderrad. Ohne Helm. Oft ohne Licht. Ohne Bremse auch mal gerne. Ohne Radweg. No risk no fun. Bald. Die Infrastruktur ist da. Und: Es werden immer mehr!

Kinder lernen es auf dem schoenen glatten Schulgelaende (natuerlich ohne Helm), wo sich an Nachmittagen und vor allem Wochenenden ein munteres Mehrgenerationenleben entfaltet. Uebrigens ganz ohne Programm und pädagogische Anleitung. Auch Haftungsklausel- Versicherungs-Warnschilder fehlen voellig. Dass das nicht zu schwerwiegenden Unfallserien fuehrt...kaum zu glauben. Ist aber so. Russische Schule U.B., Zufallsauswahl.

 

...und Top-Bikes gibts natuerlich auch. Wie bei den Autos.



Autofreier Tag: und den Rest muss man vor Ort erleben, um rauszufinden worum es geht.

Man kann an dem Tag uebrigens auch Marathon laufen.


Skates


Ein Junge wurde auf Skates gesichtet. Ein Zeitungsaustraeger. Tapfer stochernd am Zaun.

Auf der Straße ginge das auch.

Ansonsten kommt das erst spaeter.  Und setzt sich sicher durch.

Drei Tage spaeter: es werden immer mehr!

Frühsport

Eine gute Sitte, dieser Fruehsport,  die leider in Deutschland nicht kollektiv organisiert ist. Da macht es jeder auf seine Weise oder eben auch nicht. Was sich auf die persoenliche, oeffentlich und gesellschaftliche Befindlichkeit und auch das Erscheinungsbild auswirkt, positiv oder eben negativ, kostentechnisch natuerlich auch. 40 Lebensjahre vernachlassigter Fruehsport, Man moege die Folgen und Kosten selber ausmalen und ausrechnen. Gebrechen, kleine und groessere Zipperlein und ernsthafte Leiden und die getruebte Aura: schlechte Ausstrahlung sind moeglicherweise die DIREKTE Folge des fehlenden Fruehsports.

Selbst Krankenkassen haben das erkannt und mit dem Thema Praevention eine Welle losgetreten, was zumindest die Gruendung von Yogaschulen unterstuetzt hat.

Fuer nachhaltige Ergebnisse sind die 10 davon 8 gesponsorte Sitzungen pro Jahr natuerlich albern, aber so ist es eben in Deutschland. Grosse Worte, grosse Aktionen, grosses Geld und dann bricht' s weg.


Hier ist alles andersrum. Fruehsport gehoert dazu. von Anfang an. Und zwar am fruehen Morgen, als erstes. Das weckt auf. Bewegung  konzentriert. Konzentration hilft beim klaren Denken. Klar denken unterstuetzt Erfolge. Tja. So ist es. Und es kostet uebrigens nichts. Da es zudem draussen stattfindet unterstutzt dieser Fruehsport die VitaminD Produktion ganz nebenbei. Da muss man nicht mal Milch oder Kakao trinken. So kann sich keiner mit Lactose rausreden. 


Spass machts auch und Team ist inklusive.

Also alle Construction Worker machen morgens erstmal die Muskularur arbeitsfaehig. Super. Der Vorarbeiter turnt vor. Die Kinder in der Schule machens auch. Der Lehrer zeigt, wie es geht. Andere Lehrer machen mit. auch eineige Eltern.

Neulich vor meinem Fenster auch eine Gruppe Hausbewohner. Wahrscheinlich wollten sie sich damit auf den danach beruflich folgenden Fruehsport vorbereiten. Polterndes Runterrennen durchs Treppenhaus (6Uhr morgens). Getrappel und Kommandos, schnaufen, auf dem Spielplatz vor dem Haus. Zaehlen und Schnaufen. Getrappel. Nach 10 Minuten lautes Gerenne im Treppenhaus. Schon fertig!

Ja. daran kann man sich ein Beipiel nehmen.

Sonnngruss, Rueckenuebungen, Liegestuetz und Kopfstand. Danach ist die Welt in Ordnung. Wenn nicht, sollte man noch joggen wahlweise fruehschwimmen gehen oder sich wieder hinlegen.

Die armen Kinder, die von ihren Eltern zu spaet zum Schulfruehsport gebrachtt werden koennen einem leid tun.

Blass, muede, unbewegt.

Ein Blick und man sieht schon, was das erzeugt: einsamkeit und Isolation.

Noch einmal moechte ich hier dieses Kollektive lobend  hervorheben, denn es erreicht alle und jeden.

Einfach mal anregen. Mitmachen.

Schaden tuts jedenfalls nicht!

Sammler

Gesammelt werden zum Beispiel Plastikflaschen. Der neue Anlernberuf weltweit? Vielleicht. Auch hier gibt es Viele, die sich damit den Lebensunterhalt verdienen und zwar aber komplett. Riesensaecke, Muelltrennung am lebenden Mann (und Frau).

Den in der Mongolei mit hoechsten Standard, die geregeltste Arbeitszeit, durchgaengige Struktur und auch individuelle und kollektive Strategie hat diese Gruppe der Muelsammler hier etabliert scheint mir, wenn ich alles andere so danebenhalte.

 

Ich weiss nicht wieviele Riesensaecke sie brauchen um davon essen und leben zu  koennen, aber sie sind fleissig, unermuedlich und bevorzugt frueh morgens bis nachmittags unterwegs. Erstaunlicherweise finden sie immer genug. Also schmeisst weg alle Flaschen. Sie werden gebraucht.

 

Verkaeufer


Wiegestation

Ausstattung

Masse und Gewichte haben einen Stellenwert. Gross und klein, leicht und schwer, alle Gegensaetze wollen gemessen und erfasst werden. Und dann natuerlich verkauft. Waage und Taschenrechner (gerne gross wir Notebooks (Warum wohl? Fehlsichtigkeit? Grosse Tasten?) sind Grundausstattungen fuer jedwedes Geschaeft.


Kundenkreis

Geht hier auch ohne Ware, sozusagen minimalistisch. Als Geschaeft an sich: Wiegen. Ganz einfach: Passanten wiegen heißt das Business. Dicker Bauch gleich Wohlstandsmarker.  (Dicker Bauch wird gerne gezeigt. Sobald die Sonne nicht nur da ist (ist sie ja immer) sondern auch richtig warm auf der U.B. Erde ankommt, werden diese gerne entbloesst (T-Shirt bis zum Hals hochgeschoeben, aber nicht ausgezogen, sonst muesste man es ja tragen. Und dann wird der dicke Bauch vor sich hergetragen. Das machen jedoch nur Maenner. (Mit Bauch)).


Ablauf und Regeln

Ein bzw. zwei Personen sitzen in den grossen Strassen auf einer Mauer, Zaun, Treppe. Vor sich: eine Personenwaage, digital aber zweifellos sehr oft benutzt. Zweifelhaft, ob sie noch funktioniert. Marketing: Nicht noetig. Man tritt fast auf die Waage beim Gehen fast drauf. Wird dadurch geschickt genoetigt, das zu tun.  Das ist auch Sinn und Zweck.Ziel jedoch: das Wiegen kostet.


Notizen

Netterweise werden keine BMI-Tabellen oder aufklaererisches Material ueber Zusammenhang von Bewegung, Ernaehrung und Gesicht aufgenoetigt.

Wer im Wohlstand angekommen ist, faehrt Auto (und hat sicher eigene Waage). Alle anderen gehen vorbei. Aber die Idee! 

Smog

Geschenke

Ganze Seite. Gerne genommen.  Je höher, mehr, teurer desto besser. Zufallsauswahl.Beliebig ergänzbar. Alle Sparten.

Die UB Post erwähnt alles. Teurer Spass dieses Land. Oder ernst?